Person GND

Name

Martens, Michael

Münzmeister in Wismar von 1601 bis 1611 und in Franzburg von 1615 bis 1621.

Sohn des Wismarer Münzmeisters Jürgen (Georg) Martens, Bruder des Münzmeisters Johann Martens und des Goldschmieds Jürgen Martens.

Nach dem Tod von Jürgen Martens im November 1600 bittet dessen Witwe Christina den Rat der Stadt, das Münzhandwerk mit ihrem ältesten Sohn Michael (Michel) vorerst weiter betreiben zu dürfen, und diesen bei der Neubesetzung der Münzmeister-Position zu bedenken.

Am 13. Mai 1601 als Münzmeister der Stadt Wismar vereidigt, und vermutlich dort tätig bis zu seinem Weggang nach Franzburg.

Prägt die letzte Wismarer Münze vermutlich 1611 und flieht um Ostern 1612 aus Wismar aufgrund von Schulden um die 800 Reichtaler. Bewirbt sich auf Bitten seiner Frau Magdalena Martens am 13. Februar 1615 erneut auf das Amt des Wismarer Münzmeisters.

Am 25. Februar 1615 als Münzmeister für Herzog Philipp Julius von Pommern-Wolgast nach Franzburg gerufen. Ab 25. Juli (Jakobi) 1618 Leitung der Münze Franzburg auf eigene Kosten. Bittet am 19. Juli 1621 um seine Entlassung.

Zu seinem Münzmeisterzeichen gibt es verschiedene Aussagen. Während Hildisch (1980) und Olding (2016) keine Angaben zu dem Münzmeisterzeichen des Michael Martens machen, nennt Ludwig Behrens (1909) zwei gekreuzte Zainhaken, in den vertikalen Winkeln je ein Stern, als sein Münzmeisterzeichen. Dieses taucht allerdings auf keiner der Franzburger Münzen auf, für die aber ausschließlich Michael Martens als Münzmeister in Frage kommt. E. Grimm (1894) schreibt Martens hingegen lediglich einen Stern als Münzmeisterzeichen zu. Für die Zuweisung Grimms sprechen mehrere Gründe: 1.) zitiert Behrens genau jene Stelle aus Grimms Aufsatz, und mag das Münzmeisterzeichen mit dem des auf Martens folgenden Wismarer Münzmeisters, Simon Lüdemann, verwechselt haben, welches Grimm in derselben Spalte etwas weiter unten als einen Zainhaken zwischen zwei Sternen angibt. Und vor allem 2.) taucht das von Behrens genannte Münzmeisterzeichen auf keiner der Franzburger Münzen auf, während das von Grimm geführte Münzmeisterzeichen Stern auf den meisten der dort im Zeitraum der Beschäftigung Martens als Münzmeister geprägten Münzen auftritt.

Lit.: E. Grimm, Münzen und Medaillen der Stadt Wismar, BMB 15, 1894, Sp. 1730; L. Behrens, Die Münzstätte Franzburg, BMB 30, 1909, Sp. 313; J. Hildisch, Die Münzen der pommerschen Herzöge (1980) 99; M. Olding (Hrsg.), Die Münzen der pommerschen Herzöge (2016) 41; M. Kunzel, Die Münzen der Hansestadt Wismar 1359 bis 1854. Münzgeschichte und Geprägekatalog. Berliner Numismatische Forschungen Neue Folge 7 (1998) 63-72. 74. 208.

Typen

Münzmeister (MM Nz) Info

Permalink

https://ikmk.smb.museum/ndp/person/12415

erstellt

10.05.2024