Person GND

Name

Wintgens, Heinrich (Henning)

Geboren um 1542 in Hoorn (Westfriesland). Sohn des Münzmeisters Balthasar Wintgens bzw. Weyntgens (des Älteren).

Namensvarianten: Wyntges, Wientjes, Winneekhen, Winnekhen. Unterschreibt auf Holländisch als Hendrik Weyntges, signiert eine Antwort an einen Amtmann der Grafschaft Lippe als Wyntges.

Seit 1590 bis spätestens 1611 Münzmeister der Stände von Overyssel in Kampen. 1611 Aufnahme einer Münzprägung in Huissen, die jedoch im Frühjahr 1613 durch Konfiszierung seiner Stempel seitens der klevischen Regierung beendet wurde.

Daraufhin verlegte er seine Tätigkeit nach Mühlheim am Rhein, wo er für verschiedene rheinische und westfälische Münzstände Münzen prägte, darunter auch die Äbte von Werden, für die er jedoch nicht offiziell als Münzmeister zugelassen war. Aufgrund dessen sowie dem minderen Gehalt des Werdener Gepräges wurde er am 21. Oktober 1614 von der Jülicher Regierung unter Hausarrest gestellt und die Münze in Mülheim gesperrt. Nach Protest erfolgte die Aufhebung desselbigen im November 1614 (offiziell erst am 19. Februar 1615), jedoch unter der Auflage, nicht weiter zu prägen und Konfiskation seiner Stempel. Am 24. Juli 1615 bat er um Entlassung aufgrund seines hohen Alters sowie einer angestrebten Tätigkeit an der Münzstätte Thorn.

Dort abermals ob seiner Münzprägung mit der Obrigkeit in Konflikt geraten, wurde er 1617 nach einem Grenzübetritt bei Roermond verhaftet und nach Brüssel verbracht, wo sich seine Spur verliert.

Signiert mit einer Lilie.

Lit.: A. Noss, Die Münzen von Jülich-Berg II (1929) 14-18; H. Ihl - A. Schwede, Das Münzwesen der Grafen und Fürsten zur Lippe 1528-1913 I (2016) 91 f.; P. Ilisch, Die Werdener Münzprägung zwischen Rheinland und Westfalen, in: Beiträge zur Geschichte der Stadt Essen 95, 1980, 70-71.

Typen

Münzmeister (MM Nz) Info

Permalink

https://ikmk.smb.museum/ndp/person/12675

erstellt

10.05.2024