Person GND

Name

Andrae, Gabriel

Münzmeister in Weimar ab 1620.

Seit 1612 Bergmeister in Crawinkel. Ab August 1620 Münzmeister in Weimar, wo er einen leistungsbezogenen Lohn erhielt: Für jede Mark gemünzter 12 Kreuzer (Schreckenberger) sollte er zwölf Groschen erhalten, die ihm stets in höheren, von ihm selbst geprägten Nominalen ausgezahlt wurden. Mit diesem Lohn musste er jedoch Arbeitsmaterialen sowie -kräfte bezahlen.

Ab dem 6. Juli 1621 ist Andrae auch Pächter der Münzstätte Weimar, bei einem wöchentlich zu entrichtenden Schlagschatz von 550 Gulden, ab Oktober 1621 600 Gulden. Im Frühjahr 1622 wird der Schlagschatz schließlich auf 2.000 Gulden erhöht.

Dieser war aufgrund der wegen Knappheit des Prägematerials bedingten verminderten Ausmünzung von Andrae kaum noch durch seine Arbeit aufzubringen, woraufhin gegen ihn Anklage wegen „Hinterziehung des Schlagschatzes“ erhoben und Andrae inhaftiert wurde. Nachdem ihm keine Verfehlungen nachgewiesen werden konnten, wurde er wieder als Münzmeister eingesetzt, allerdings blieb er der 8.000 guten Reichstalern, die währen einer Durchsuchung seiner Wohnräume konfisziert worden waren, sowie eines Darlehens an die Herzöge über 12.000 Gulden verlustig.

Andrae signiert mit seinen Initialen G-A.

Lit.: L. Koppe - T. Seitz, Die Kippermünzen der Herzöge von Sachsen-Weimar (2012) 15-18; H. Erzmann, Gabrieal Andrae, ein Weimarer Münzmeister zur Kipperzeit, Numismatische Hefte 43, 1988, 61-70.

Typen

Münzmeister (MM Nz) Info

Permalink

https://ikmk.smb.museum/ndp/person/14066

erstellt

10.05.2024