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Text der Rs.: D M / SOPHIAE CHARL / BORVSS REGINAE / QUAE ETIAMSI SANGVINE REGIO / NON FVISSET CRETA NEC DIADEMA / REGIVM DIVINITVS ET AVSPICIIS / AVG NVNC MOESTISS CONIVGIS / FRIDERICI I / GENERIS HVMANI POTERAT PROPTER VIRTVTES / VERE REGIAS CVM INCREDIBILI ORBIS ET / MAIESTATE ET VERNUSTATE / CONIVNCTAS MERERI / NAT YBVRGI A D XX OCTOBR / MD CLXIIX / OBIIT HANNOVERAE / KAL FEBR / MD CCV / I BOSKAM F. „Sophie Charlotte, der Königin von Preußen, die, wäre sie nicht königlichen Geblüts entsprungen und hätte nicht nach Gottes Willen und aus der Hand ihres ehrwürdigen, jetzt überaus betrübten, Gatten Friedrich I., König von Preußen, die Königskrone erhalten, dennoch der Königswürde an Geschlecht, vielmehr in der ganzen Menschheit würdig gewesen wäre wegen ihrer wahrhaft königlichen Tugenden, verbunden mit unglaublicher Würde und Lieblichkeit des Aussehens. Geboren zu Iburg am 20. Oktober 1668, gestorben zu Hannover am 1. Februar 1705“ [Übersetzung nach Brockmann (1994) 306].
Medaillen Brandenburg-Preußen 16.-20. Jh.
Bis zum ausgehenden 18. Jh. gedieh die Medaille in Brandenburg-Preußen im Rahmen der höfischen Repräsentation und wurde je nach Bedarf im eigenen Lande gefördert oder importiert. Die dynastische Verbindung mit den fränkischen Linien der Hohenzollern hat in der Renaissance erstrangige künstlerische Leistungen süddeutscher Meister hervorgebracht. Kostbar gefasste Kleinode sind eine Sonderform der Spätrenaissance um 1600. Die Ereignismedaille, allegorisch überhöht, wurde im Barock populär. 1690 erhielt Raimund Faltz die Berufung als Medailleur nach Berlin. Trotz königlichen Desinteresses haben im 18. Jh. international renommierte Medailleure in Berlin gewirkt, wie der Schweizer Hedlinger und dessen Schüler, der Schwede Georgi. Unter Friedrich Wilhelm III. begann Ende des 18. Jh. ein Aufschwung im Medaillenschaffen, der auch unter den nachfolgenden Königen anhielt. Abramson und die Medailleurfamilie Loos, der Österreicher Posch und der Schweizer Brandt waren mit der Königlichen Münze in Berlin verbunden, ebenso wie einheimische Medailleure um Fischer und Pfeuffer. Bei aller Wertschätzung seitens der Regenten wurde der bürgerliche Einfluss durch die enge Verbindung von Kunst, Handwerk und Gewerbe für die weitere künstlerische Entwicklung der Medaille bestimmend.