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Von diesem ersten Goldgulden Kurfürst Johann Georgs ist nur dieses Exemplar nachweisbar, das 1876 erworben wurde. Ein zweites Stück soll im Fund von Großgartach 1885, Kr. Heilbronn, gewesen sein, ist aber bisher nicht wieder aufgetaucht. Nach den Münzregistern des Obersächsischen Kreises sind 1575-1576 in Brandenburg 950 Goldgulden geprägt worden, vermutlich mit den Stempeln von 1573.
Goldmünzen in Brandenburg-Preußen
Goldgulden und Dukaten waren beide ursprünglich Münzen aus Feingold im Gewicht von 3,5 Gramm. Seit dem 15. Jh. galt dieser Standard nur noch für den Dukaten, während der Goldgulden etwas leichter war und geringeren Goldgehalt besaß. Die ersten Goldgulden sind in Kurbrandenburg um 1510, die ersten Dukaten 1560/66 gemünzt worden. Auf Grund ihres hohen Wertes sind beide Sorten gerne zur fürstlichen Repräsentation genutzt worden. Eine Besonderheit stellen die aus dem Gold der brandenburgischen Kolonie Neu-Guinea 1682-1696 gemünzten Guinea-Dukaten dar. Regelmäßig, d.h. jährlich, sind Dukaten nur unter König Friedrich Wilhelm I. (1713-1740) ausgegeben worden. Dem Soldatenkönig wird auch mit dem 1738 eingeführten Wilhelmsdor (10 Taler) die werthöchste deutsche Goldmünze verdankt. Mit der Münzreform Friedrichs des Großen 1750 wurde als neue Standardgoldmünze der Friedrichsd’or eingeführt.
Das 16. Jahrhundert nach Kaiser Karl V.
1556 hatte Karl V. seinem Sohn Philipp II. (1566-1598) die Regierung in Spanien, den Niederlanden und den amerikanischen Kolonien übertragen. Aus den in Mexiko und Peru erschlossenen Gruben flossen gewaltige Silbermengen nach Spanien und bildeten die Grundlage für eine exzessive Münzproduktion. Die unter Philipp II. im Mutterland massenhaft emittierten Peso im Wert von 8-Reales und die in den spanischen Niederlanden geschlagenen Philippsdaalder hatten Auswirkungen auf die europäische Wirtschaft, denen sich auch die übrigen Münzstände vom Kaiser bis zum Grafen, vom Papst bis zum Abt nicht entziehen konnten. Der monetären Überproduktion stand nach zeitgenössischer Auffassung kein entsprechendes Warenvolumen gegenüber. Die Preissteigerungen entluden sich zu Beginn des 17. Jh. in einer Inflation.