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Bannicke (2005) 185 f.: Kammerrechnung 3/1734, Lieferung von 16 Goldmedaillen im Gewicht von zusammen 162 Dukaten à 2 Taler 20 Groschen = 459 Taler à 6 Groschen = 40 Taler, weiterhin 32 Silbermedaillen im Gewicht von 60 5/8 Lot à Lot Silber 20 Groschen = 50 Taler 12 ½ Groschen; dazu eine Silbermedaille (für Cyprian) im Gewicht von 2 Lot = 2 Taler 4 Groschen und 1 Silbermedaille an Prof. Köhler im Gewicht von 1 14/16 Lot = 2 Taler 9 Groschen. - Anmerkung: Am 23. März 1732 starb in Altenburg Herzog Friedrich II. von Sachsen-Gotha-Altenburg im 41. Jahr seiner Regierung. Offensichtlich fertigte Koch erst Ende 1734 diese Medaille auf das Ereignis, wie es die Abrechnungen vermuten lassen. Der Kopf des Verstorbenen mit einer Perücke, deren Locken zart und leicht wirken, belebt die Vorderseite. Allein die Behandlung der Haarpracht macht den Unterschied zu den etwas weniger detaillierten Arbeiten Wermuths deutlich. - Übrigens entspricht der Text der Rückseite des Dukaten von 1732 auf den gleichen Anlass. - Laut den Kammerrechnungen erhielt Köhler 1734 eine Silbermedaille, vermutlich für die Idee des Projektes zur Gedenkprägung. Im Jahr darauf besprach er die Gedenkmedaille in seinen Münzbelustigungen. - Interessant erscheint an den Aufstellungen des Prägearchivs, dass ab hier die Umrechnung eines Dukaten mit 2 Talern und 20 Guten Groschen erfolgte, statt wie bisher nur mit 2 Talern und 18 Guten Groschen. Im Verlaufe des Jahres 1732 stieg der Goldpreis eines Dukaten sogar auf 3 Taler an. - Übersetzung des Schriftbandes nach Köhler.
Medaillen Barock
Die Barockmedaille diente der fürstlichen Repräsentation. In mythologischen Szenen, mit Personifikationen und Allegorien wurden dynastische Themen von der Geburt bis zum Tod über Thronbesteigung, Huldigung, Vermählung, Bauleistungen, Kriege und Friedensschlüsse zu einer „Histoire métallique“ geformt. Frankreich war tonangebend. Durch die Zentralgewalt gefördert, konzentrierte sich das Medaillenschaffen in Paris um den königlichen Hof. In den kaiserlichen Residenzen Wien und Prag gedieh es besonders unter Rudolf II. (1576-1612). Träger der deutschen Barockmedaille waren die Landesfürsten, die dem französischen Vorbild mit glanzvoller Hofhaltung nachzueifern suchten. Wirtschaftlich prosperierende Städte nutzten das Medium ebenfalls. Eine bereits in der Spätrenaissance einsetzende Sonderform bilden kostbar gefasste Medaillenkleinode, die weltliche und geistliche Herrscher als besonderen Gunst- und Gnadenbeweis vergaben.