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Hedwig Heyl, geborene Crüsemann, (1850-1934), war die Tochter des Begründers und ersten Direktors des Norddeutschen Lloyd. In der chemischen Fabrik ihres Mannes in Charlottenburg installierte sie Einrichtungen der „Volkserziehung“ wie Jugendfürsorge, Gesundheitspflege und Volksernährung. 1890 gründete sie die erste Gartenbauschule für Frauen. Eingeschlossen waren u. a. Haushaltungsunterricht, Kochschule und Pflege von Säuglingen. Heyl war Vorsitzende mehrerer Frauenvereine. Aus dem Briefwechsel mit Menadier wird deutlich, dass die Darstellungen nach Sitzungen bei den Porträtierten geschaffen wurden. Die Medaille entstand wohl im Auftrag des „Lyceum-Club Berlin“, dessen Symbol, ein Früchte tragender Baum (Apfelbaum), auf der Rückseite zu finden ist. Hedwig Heyl war die erste Präsidentin des Vereins, der vor allem Künstlerinnen und Wissenschaftlerinnen ein Podium bot. Im Ersten Weltkrieg eröffnete der Lyceum-Club eine „Mittelstandsküche“ zur Versorgung von hilfebedürftigen Berlinern.
Berliner Persönlichkeiten zu Beginn des 20. Jh.
Berlin zog in der Wilhelminischen Epoche neben München die meisten Bildhauer im Reich mit repräsentativen Porträtaufträgen an. Die schon um die Jahrhundertwende einsetzende und in der Weimarer Republik sich weiter entfaltende Kraft der zunehmend bildhauermäßig empfundenen Medaille lässt sich gut an Bildnisdarstellungen ablesen. Adolf von Hildebrand porträtierte neben dem Kaiser auch den Museumsmann Wilhelm von Bode. Der größte Mäzen der Berliner Museen, James Simon, der Althistoriker Theodor Mommsen, der Maler und spätere Akademiepräsident Max Liebermann sind nur einige Namen, die für die geistige Elite der bürgerlich dominierten Medaille stehen. In der Weimarer Republik ist es der namhafte Berliner Bildhauer Georg Kolbe, dessen gegossene Bildnismedaillen eine herausragende künstlerische Qualität besitzen.