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Tryphon ist der angenommene Name des Feldherrn Diodotos aus Kasiane bei Apameia, der zunächst im Auftrage des Seleukiden Demetrios I. kämpfte, dann aber zu Alexandros I. Balas überwechselte. Diodotos erhob dann 145 v. Chr. den minderjährigen Sohn des Alexander I. Balas als Antiochos VI. zum König und regierte in dessen Namen. Wohl 142 v. Chr. ließ er den Antiochos VI. ermorden und machte sich selbst zum König. Unter dem Namen Tryphon und mit eigener Jahreszählung, unabhängig von der seleukidischen Ära, regierte er als Basileus autokrator bis wahrscheinlich 138 (oder aber 136/135) v. Chr. Auch sein Bildnis setzt sich bewußt von dem der seleukidischen Herrscher ab. - Zum Helm des Tryphon s. zuletzt K. Ehling, JNG 47, 1997, 21 ff.: Horn der (kretischen) Bezoarziege, dies sei Hinweis auf kretische Söldner, die von Demetrios II. 147 v. Chr. angeworben wurden und später auf die Seite des Tryphon wechselten, bzw. jener Soldaten, die 142 v. Chr. angeworben wurden). Gegen den Bezug zu Kreta äußert sich Hoover, CSE 2, 100.
Das Geld im Hellenismus - Gold und Silber
In der Nachfolge des Alexanderreiches entstanden zahlreiche Herrschaften und Königreiche, die ebenso wie einzelne Städte der fortschreitenden Monetarisierung der Gesellschaft durch die Ausgabe eines eigenen Münzgeldes Rechnung trugen oder aber eigene Traditionen der Geldwirtschaft fortsetzten. Die großen Reiche der Antigoniden, Seleukiden und Ptolemäer sowie Mittelmächte wie z. B. Pergamon, Bithynien, Pontos oder Kappadokien zeigen dabei beispielhaft die Möglichkeiten des Münzwesens auf. Generell gilt aber, daß nun das Porträt des herrschenden Königs abgebildet wird, wobei die Ptolemäer und Pergamon aber das des ersten Herrschers (Ptolemaios I. bzw. Philetairos) auch nach dessen Tod bevorzugen. Hier sind Münzen nun die bedeutendste Quelle für die Geschichte und Entwicklung des antiken Herrscherbildes und das königliche Selbstverständnis. Häufig findet der schon von Alexander bevorzugte attische Gewichtsstandard Anwendung. Daneben gelingt es z.B. dem ptolemäischen Ägypten und Pergamon (Cistophoren) durch die Einführung leichteren Geldes, ein abgegrenztes Umlaufgebiet für ihre eigene Währung zu schaffen (fremdes, aber vollgewichtiges Geld wird eins zu eins zum Nachteil des Einlieferers umgetauscht). Auch einzelne Städte (z.B. Thasos, Maroneia, Side, Antiochia am Orontes) prägen umfangreiche Emissionen. Ein weiteres Kennzeichen des 2. Jhs. v. Chr. ist die Entstehung von Münzarten wie den sogenannten Stephanophoren, die von verschiedenen Städten aufgrund einer gemeinsamen Übereinkunft mit einheitlich gestalteter Rückseite (dem namensgebenden Kranz) das volle attische Gewicht garantieren (z. B. Athen, Kyzikos, Kyme). Vor allem am Ende dieser Epoche treten verstärkt lokale Traditionen und Bildthemen im Münzbild auf, so etwa der Gott Sandan auf seleukidischen Münzen der Prägestätte Tarsos. Auch Rom orientierte sich anfangs an griechischen Vorbildern und zeigt insbesondere in seinen Silbermünzen (Didrachmen und deren Halbstücken) deutliche Anleihen an griechisch-unteritalische Vorbilder, bevor es mit dem Denar gegen 211 v. Chr. ein eigenständiges Währungssystem einführte.
Das hellenistische Münzporträt
Die Nachfolger Alexander des Großen, die sog. Diadochen, begannen seit dem ausgehenden 4. Jh. v. Chr., ihre Porträts auf die von ihnen ausgegebenen Münzen zu setzen. Die hellenistischen Herrscherporträts der Makedonen, Ptolemäer, Seleukiden und anderer Herrscherfamilien gehören zu den qualitätvollsten Erzeugnissen der Münzkunst.