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Die sogenannten Sterntaler sind benannt nach der Darstellung auf der Münzrückseite. Sie zeigt den achtzackigen Stern des hessischen Hausordens vom Goldenen Löwen. Möglicherweise sind die im Märchen „Sterntaler“ der Gebrüder Grimm erwähnten Taler in Beziehung zu den hessischen Talern zu setzen. Vielfach wird der Taler auch Blutdollar (Blood Dollar) genannt. Landgraf Friedrich II, hatte dem englischen König 12.000 hessische Soldaten für dessen Kampf gegen die abtrünnigen Kolonien an der Ostküste Nordamerikas „verkauft“. Von dem dafür erhaltenen Silber sollen diese Taler geprägt worden sein. Für jeden gefallenen Soldaten musste England weitere 50 Taler zahlen - der Blutzoll - daher der Beiname der Taler. Bei Schiller ist in „Kabale und Liebe“ dieses „Geschäft“ des Landgrafen beschrieben.
Deutschland. Silbermünzen 17. und 18. Jh.
Der aufblühende Welthandel und die nachlassende Silberausbeute in den Bergwerken Europas führten zum stetigen Anstieg des Silberpreises und Rückgang der deutschen Talerprägung. Zunehmend wurde diese durch fremde Währungen, wie spanische und französische Großsilbermünzen, ersetzt. Letztere flossen als das sog. Franzgeld über den Getreidehandel bzw. Subsidienzahlungen in die deutschen Staaten und bildeten bis in die Mitte des 18. Jh. hinein mit dem Ecu (Laubtaler) die wichtigste Kurantmünze. Der Taler wurde als „schöne“ Münze zwar weiter geprägt, hatte aber mit Ausnahme weniger, über Silberressourcen verfügender Münzstände kaum mehr monetäre Funktion. Die Graumansche Münzreform 1750 in Preußen und die Einführung des Konventionsfußes in Österreich und Süddeutschland waren ein gelungener Versuch, die Prägung von Silbergeld wieder profitabel zu machen.