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Welterbetag 2016 im Münzkabinett Berlin

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Am 5. Juni 2016 beteiligte sich das Münzkabinett mit zahlreichen Aktivitäten am UNESCO Welterbetag unter dem Motto „Welterbe verbindet“. Die Staatlichen Museen zu Berlin hatten auf der Museumsinsel - selbst eine UNESCO-Welterbestätte - in diesem Jahr gerade die Berliner eingeladen, sich die Museen ihrer Stadt einmal genauer anzusehen. Diese kamen zahlreich und zeigten auch großes Interesse an den Münzen.

Drei Veranstaltungen des Münzkabinetts standen unter der Überschrift ‚Welterbe zum Anfassen‘. Die griechischen und römischen Münzen der Studiensammlung Ollmann konnten von den Besuchern nicht nur angefasst, sondern auch genauer unter die Lupe genommen werden. Aus welchem Material bestehen die antiken Münzen? Wie viel konnte man für diese Münze einkaufen? Wir wurden die Münzen hergestellt? Diese und viele andere Fragen wurden beantwortet. In der letzten Handübung des Tages drehte sich alles um Fälschungen, auch diese konnten in die Hand genommen werden und es wurde am Anschauungsmaterial erläutert, wie verschiedene Arten von Fälschungen zu erkennen sind.

Abgelöst haben sich diese mehr praktischen Übungen mit wissenschaftlichen Vorträgen rund um das Thema die Münze als Kulturerbe. Den Anfang machte eine Vortrags- und Diskussionsrunde zum neuen deutschen Kulturgüterschutzgesetz. Wichtige Punkte der Gesetzesnovelle in Bezug auf die Numismatik, das Münzensammeln sowie An- und Verkauf von Münzen wurden anschaulich erläutert. Das Gesetz soll den illegalen Handel mit Kulturgut verhindern, der gerade in letzter Zeit auch der Terrorfinanzierung dient. Betont wurde, dass der Gesetzesentwurf die Sonderrolle der Münzen innerhalb der antiken Kulturgüter anerkennt und berücksichtigt. Wie die Numismatik aktiv am Kulturgutschutz mitwirken kann, darum ging es im nächsten Vortrag. Dokumentation und Publikation von Münzen sowie die Provenienzforschung zu ihnen kann einen wichtigen Beitrag zum Kulturgutschutz leisten. Besondere Wirksamkeit wird entfaltet, wenn die Daten nicht nur im Internet frei zugänglich, sondern auch so aufbereitet sind, dass sie vielfältig von anderen Datenbanken und Portalen genutzt werden können.

In diesem Jahr sollten besonders die bedrohten Welterbestätten im Nahen und Mittleren Osten im Zentrum des Welterbetages stehen. So zeigte das Münzkabinett in seinen Sammlungsräumen im Bode-Museum eine extra eingerichtete Vitrine zur Münzprägung der Welterbestätten Palmyra und Damaskus. Beide Orte sind durch den Krieg in Syrien stark gefährdet und teilweise schon zerstört worden. Die aktuelle Lage der Numismatik in Syrien war auch Gegenstand eines eindringlichen Vortrages, der zunächst allgemein über Syrien und seine antiken Kulturgüter informierte und dann auf die aktuelle Situation der Gefährdung und Zerstörung ebendieser zeugnisse einging.

Das Münzkabinett wertet seine Teilnahme am Welterbetag 2016 als vollen Erfolg. Mehr als 75 Besucher fanden ihren Weg zu den Veranstaltungen im Studiensaal, die gesamte Museumsinsel verzeichnete an diesem Tag stolze 10.000 Besucher.