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Vernetzung bedeutet Normierung - Normierung bedeutet Fähigkeit zum Datenaustausch

Grundlage für einen freien Austausch der Wissenschaften und ihrer Diziplinen in der digitalen Welt ist die Nutzung von normierten Konzeptansetzungen und Identifikatoren. Ein Austausch zwischen Objektdatenbanken (z.Bsp. dem IKMK des Münzkabinetts) und Themenportalen (z.B. OCRE, dem digitalen RIC-Portal) kann nur stattfinden, wenn beide Instanzen sich auf gemeinsame Identifikatoren zur Beschreibung von numismatisch relevanten Konzepten verständigt haben. Nur so ist sichergestellt, dass Durchmesser und Diameter dasselbe bezeichnen, dass Gaius Caesar gleich Caligula ist.
Doch besteht die Arbeit im Berliner Münzkabinett nicht allein darin, den Berliner Bestand international zu vernetzen, sondern auch kooperierende Partner in dieselbe Lage zu versetzen.

Voraussetzung und erster Schritt für eine solche Vernetzung ist die Nutzung gemeinsamer Normdaten, welche dann zur Kommunikation mit den verschiedenen Zielportalen verwendet werden können.
In der Berliner Datenbank werden zur Zeit über 11.000 verschiedene Konzeptansetzungen, also normierte Begriffe zur Beschreibung numismatisch relevanter Sachverhalte gepflegt, erweitert, aktualisiert und mit anderen Identifikatoren wie gnd, viaf, nomisma-id und wikipedia-links angereichert.
Hierzu nun einige Zahlen:

- Personen: 8.863, davon sind 2.159 mal die Funktion als Münzherr, 2.527 x die Bedeutung Dargestellter und 1.236 x die Rolle Vorbesitzer vertreten (es werden insg. solche 89 'Rollen' erfasst)

- Orte: es sind rund 1.500 Orte erfasst, die entweder als Münzstätte, Ausgabeort von Papiergeld oder aber Fundort auftreten. Verlinkt werden nomisma-id und die von genomes.org, wodurch eine Darstellung in der Kartenansicht des IKMK ermöglicht wird

- Nominale: über 1.000 Nominalbezeichnungen sorgen für eine einheitliche Ansprache der Münzbezeichnungen. Hier ist im Sinne der Linked Open Data (LOD) noch die meiste Arbeit nötig, denn jenseits der nomisma-ids (mit einem Schwerpunkt Antike) ist keine LOD-Quelle vorhanden. Der erste Schritt der Normierung ist also getan, es steht jener der vollständigen Anreicherung mit LOD an.

- Schaffung neuer ids und Herstellung von themenabdeckenden Konzepten:
Neben der auf Zuruf bei Bedarfsmeldung durch die Kooperationspartner erstellten Normbegriffe ist das Münzkabinett auch in der Erstellung von möglichst kompletten Konzeptreihen für bestimmte, thematisch abgegrenzte Bereiche der Numismatik tätig.

In nomisma.org erfasst:
- übernommen aus nomisma.org wurden etwa die Münzbeamten der Römischen Republik und die röm. Kaiser sowie deren Angehörige
- die byzantinischen Kaiser und ihre Angehörigen wurden durch das Münzkabinett in nomisma.org eingepflegt
- die in der Provinz Thrakien auftretenden römischen Legaten der Kaiserzeit wurden durch das Münzkabinett in nomisma.org angelegt
- die attischen Beamten des sog. Neuen Stils (2.-1. Jh. v. Chr.), über 400 Personennamen, wurden in Kooperation mit dem NUMiD-Verbund in nomisma.org erfasst
- Münzmeister und -beamte der Neuzeit werden in nomisma.org in Kooperation mit einem australischen Kollegen (Prof. Walter Bloom) schrittweise dort erfasst

Den Nutzern des mk-edit stehen damit bereits jetzt komplette Konzeptreihen für die folgenden Bereiche zur Verfügung:

- Römische Republik (Münzbeamte, Magistrate)
- Römische Kaiserzeit (Kaiser und Familienangehörige)
- Athen (Magistrate der Münzprägung Neuen Stils)
- Kaiser von Byzanz, Trapezunt und Angehörige
- deutsche Medailleure ab 1870

Noch nicht komplett, aber große Bereiche abdeckend sind antike Herrscherpersönlichkeiten, antike Münzbeamte, Könige, Kaiser, weltliche und geistliche Herrscher des Mittelalters und der Neuzeit erfasst.

Diese Normdaten stehen allen Kooperationspartnern des Münzkabinetts Berlin, welche einen aus Berlin übernommenen mk-edit benutzen, uneingeschränkt zur Verfügung. Dies gilt sowohl für Partner innerhalb des NUMiD-Verbundes (www.numid-verbund.de) als auch solche ausserhalb dieses Verbundes in Direktkooperation mit dem Münzkabinett Berlin.